02.04.2021

Selbsthilfegruppen Projekt Online“: Die Klasse 12GUS der Fachoberschule mit Schwerpunkt `Gesundheit und Soziales´

„Gemeinsam sind wir stärker - Selbsthilfegruppen Projekt Online“: Die Klasse 12GUS der Fachoberschule mit Schwerpunkt `Gesundheit und Soziales´ gründet eine „Selbsthilfegruppe (SHG) Depressionen“ und präsentiert Erlebnisberichte von Interviews mit SHGs aus der Region.

Im September 2020 startete in der Fachoberschule an der Rochus Realschule plus Bingen bereits der achte Durchlauf des Projekts „Voneinander lernen - Sich und andere stark machen: Selbsthilfegruppen in und um Bingen“ in Kooperation mit der KISS Mainz / DPWV. Das Projekt dient seit dem Start 2013 der Verbesserung und Intensivierung der Akzeptanz für die Probleme von Erkrankten seitens nicht betroffener Menschen. Viele wissen oft nicht um die so wertvolle Arbeit, welche in den vielen SHGs des Landes geleistet wird, bis sie erst durch das Erleben einer eigenen Krankheit oder der Nahestehender und ihrer Problematik mit einer SHG in Kontakt kommen. So waren die Schülerinnen und Schüler (SuS) der Fachoberschulklasse 12GUS sensibilisiert und neugierig, mehr über SHGs und deren Zusammenarbeit mit der KISS Mainz zu erfahren.

Die Corona Pandemie hat selbstverständlich auf den aktuellen Projektdurchlauf starken Einfluss: Einerseits ist bekanntermaßen das schulische Geschehen allgemein betroffen, sodass auch Präsenzunterricht mit externen Fachkräften aktuell leider nicht möglich ist. Andererseits ist jedoch einer der positiven Aspekte dieser besonderen Zeit das massive Vorantreiben des Ausbaus der digitalen schulischen Ausstattung im Land. So konnten sicher auch dank der sehr guten und sehr weit fortgeschrittenen digitalen Ausstattung unserer Schule nun neue Anwendungsmöglichkeiten für unser Projekt voll ausgeschöpft werden: Die 12GUS-Schülerinnen und Schüler wurden beim Projektstart selbst zu SHG-Gründern, nun auch auf digitaler Ebene: Sie simulierten ein typisches Erstinterview zur Gründung ihrer eigenen „SHG Depressionen“, entwarfen ein Anschreiben zur Kenntnis für das Medizinische Fachpersonal und eine Pressemitteilung.  Des Weiteren gestalteten sie kreativ den eigenen SHG-Flyer und den eigenen Internetauftritt, außerdem planten sie einen anonymen Blog sowie einen Podcast zur SHG-Neugründung.

Im zweiten Teil des Projekts verabredeten sich die SuS in Zweiergruppen – wie immer tatkräftig unterstützt durch die erfahrene Vermittlung von Frau Tölle von der KISS Mainz - über einen Zeitraum von vier Monaten mit den SHGs, welche sich vorher zu einem Interview in Absprache mit der KISS MZ bereit erklärt hatten. Selbstverständlich war auch diese Phase stark durch Corona-bedingte Einschränkungen geprägt, da sich zum einen derzeit viele SHGs mangels zur Verfügung stehender Räumlichkeiten bzw. durch Corona-bedingte Auflagen nicht treffen können, zum anderen nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung in Form von Videokonferenzen o. ä. erst adaptieren müssen. Die SuS sensibilisierten sich zuvor für die speziellen Erkrankungen und ihre Problematiken und konnten in Präsenz-Einzelinterviews oder Videotelefonaten zu ihren vorbereiteten Fragen neben den Antworten in den Interviews auch wertvolle persönliche Eindrücke sammeln. Diese bündelten sie in Form von Erlebnisberichten, welche an einem Präsentationstag im Februar 2021 vorgestellt wurden. Erstmalig durfte dieser leider nur per Videokonferenz stattfinden, doch auch diese gemeinsame Erfahrung bereicherte ganz sicher das Spektrum aus der Sicht aller Beteiligten.

Erfreulicherweise gab es von den beteiligten SHGs sehr positive Rückmeldungen an die KISS MZ, die sich auch und gerade in dieser für alle schwierigen Zeit über das gesteigerte Interesse junger Menschen an ihrer Tätigkeit in einer SHG freuten.                                            Dr. Olaf Dransfeld, Projektkoordinator