„Gemeinsam sind wir stärker - Selbsthilfegruppen Projekt“

Die Klasse 12GuS unserer Fachoberschule mit Schwerpunkt `Gesundheit und Soziales´ gründen eine Selbsthilfegruppe (SHG) und präsentierten Erlebnisberichte von Interviews mit SHGs aus der Region.
Im Juni 2024 noch zum Ende der damaligen Klasse 11GuS startete in der Fachoberschule an der Rochus Realschule plus Bingen bereits der elfte Durchlauf des Projekts „Voneinander lernen - Sich und andere stark machen: Selbsthilfegruppen in und um Bingen“ in Kooperation mit der KISS Mainz / Der Paritätische, Rheinland-Pfalz/ Saarland e. V. (Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe). Das Projekt dient seit dem Start 2013 der Verbesserung und Intensivierung der Akzeptanz für die Probleme von Erkrankten seitens nicht betroffener Menschen. Nicht nur Jugendliche, sondern generell viele Menschen wissen oft nicht um die so wertvolle Arbeit, welche in den vielen SHGs des Landes geleistet wird, bis sie erst durch das Erleben einer eigenen Krankheit oder der Nahestehender und ihrer Problematik mit einer SHG in Kontakt kommen. So waren die Schülerinnen und Schüler (SuS) der aktuellen Fachoberschulklasse 12GuS sensibilisiert und neugierig, mehr über SHGs und deren Zusammenarbeit mit der KISS Mainz zu erfahren.
Die 12GuS-Schülerinnen und Schüler wurden zu Projektbeginn selbst zu SHG-Gründern, u. a. auch auf digitaler Ebene: Sie simulierten ein typisches Erstinterview zur Gründung ihrer eigenen SHG zum Thema Knieschmerzen, entwarfen dazu eine Pressemitteilung. Des Weiteren gestalteten sie kreativ den eigenen SHG-Flyer und Internetauftritt, außerdem planten sie ein Beratungsgespräch für Neumitglieder nach der SHG-Neugründung und besprachen Wünsche und Regeln für die zukünftigen internen und externen Kommunikationsprozesse.
Im zweiten Teil des Projekts verabredeten sich die SuS in Kleingruppen – tatkräftig unterstützt durch die KISS Mainz - über einen Zeitraum von vier Monaten mit den SHGs, welche sich vorher zu einem Interview in Absprache mit der Selbsthilfekontaktstelle bereit erklärt hatten. Die SuS sensibilisierten sich zuvor für die speziellen Erkrankungen und ihre Problematiken und konnten in Präsenz in Einzel- oder Gruppeninterviews zu ihren vorbereiteten Fragen neben den Antworten in den Interviews auch wertvolle persönliche Eindrücke sammeln. Diese bündelten sie in Form von Erlebnisberichten, welche an einem Präsentationstag im Januar 2025 vorgestellt wurden. Diese gemeinsame Erfahrung bereicherte sicher das Spektrum aus der Sicht aller Beteiligten.
Erfreulicherweise gab es von den beteiligten SHGs sehr positive Rückmeldungen an die KISS Mainz, die sich über das gesteigerte Interesse junger Menschen an ihrer Tätigkeit in einer SHG freuten.
Dr. Olaf Dransfeld, Projektkoordinator